| Schwerin ist alt, sehr alt und gerne erwähnt  älter als Berlin.Kenner der Geschichte  nennen 1160 als Jahr der Stadtgründung
 und sie haben sicherlich 
                                        auch recht.
 Leider existiert keine richtige Urkunde von der Gründung. 
                                        Irgendwie hat 
                                        man sie verlegt, versteckt oder zum Einwickeln von 
                                        Fisch benutzt.
 Erste Siedlungen existierten schon sehr früh.  Ausgrabungen aus dem Jahr 2009 auf dem  Marienplatz zeigten, dass das heutige Stadtgebiet schon seit langer Zeit besiedelt war. So fanden sich Reste von Feuersteinbearbeitung, die auf etwa 1000 bis 600 v. Chr. datiert wurden. Der Fund eines germanischen Brunnens aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. belegt, dass zu diesem Zeitpunkt das Gebiet germanisch besiedelt war.
 Im Jahre 1018 reist 
                                        Ibrahîm ibn Jakûb durch das Land. Beeindruckt von 
                                        Land und Leute schrieb er folgendes gleich in seinen Reiseführer.
 
  “Dies letzte Reich grenzt an Sachsen. Die Kornpreise sind dort niedrig und das Land
 ist reich an Pferden, welche in 
                                            andern Ländern ausgeführt werden.
 Die Bewohner sind gut bewaffnet mit
 Panzern, Helmen und Schwertern.”
 Übersetzt heißt  “Suarin” wildes Tier.
 Vor den Toren oder besser Sümpfen der Burg “Zuarin” lag die Ortschaft Osestorp, heute Ostorf und war das Gestüt der Fürsten.
 Dummerweise kam das Reiseprospekt von Jakûb zum 
                                        Sachsenkönig Heinrich dem Löwen. 
                                        Die Gelegenheit war gerade günstig, die christliche Religion 
                                        Vorwand zum Zweck.
 In aufgerufenen Wendenfeldzügen galt es nun, den Norden zu bekehren.
 Es war schon ärgerlich, daß die heidnischen Stämme im Norden 
                                        das von 
                                        alleine gar nicht einsahen.
 Der ersten Missionsversuche scheiterten kläglich. Stattdessen  zerstörte der heidnische Fürst Niklot die Stadt Lübeck. Augenzeugen haben folgendes berichtet:
 “In dat Johr 1147, dor weer Lübeck graad veer Johr olt, hebben de Slaven de junge Stadt överfullen. All Scheep in'n Haben hebbt se verbrennt, 300 Mannslüüd doothaut. Dor sünd de Fruun so vergrätzt worrn, se hebbt allens grepen, wat dat geev; Bessen, Schüffel, Biel, den groten Sleev, se hebbt ut de Jakobi-Kirch en Fahn mitnahmen un hebbt so mit "Hurra" de Slaven verjaagt. Disse Fahn stünn, so warrt dat vertellt, bet 1619 an den Predigtstohl, denn is se bi't Reinmaken wegkamen. — Utrekent bi't Reinmaken!”
 
  Aber viele Hunde sind des Hasens Tod. 1160 besiegt                                             Heinrich der
 Löwen 
                                        den Fürsten Niklot und gründet die Stadt Schwerin.
 Erster Graf wird Gunzelin von Hagen, ein Ritter des Löwenherzogs.
 Kaiser Friedrich  Barbarossa
 erklärt 1171 Pribislaw, den 
                              Sohn von Niklot, zum deutschen Reichsfürsten.
 Mecklenburg ist nun deutsches Fürstentum.
 Der planmäßige Ausbau der Stadt beginnt mit dem Aufstauen des Pfaffenteiches und der Verlegung des Bischofsitzes von der Burg Mecklenburg nach Schwerin.
 Zu Beginn wird die Stadt nur durch Planken geschützt. Diese mußten in der ersten Zeit  reichen. Der Dombau als Zeichen des christlichen Sieges steht zuerst im Vordergrund.
 Dumm nur, das es nach den vielen Missionierungsversuchen an geeigneten Leuten fehlt. Die letzten Slawen auf der Marstallhalbinsel waren entweder ungeeignet oder bockig. An die Hilfe der vielen Priester und Mönche war erst gar nicht zu denken.
 Was also tun?   Gab es da nicht noch den Reiseführer von Jakûb?
 Na klar und der brachte es.
 Menschen aus Flandern, Westfalen und Niedersachsen lasen ihn
 und nutzten 
                                        das gute Angebot.
 Mit der Entwicklung der Stadt Schwerin konnte es nun richtig losgehen.
 
 Wie es in der Schweriner Geschichte weiterging, zeigen die 
                                      folgenden Seiten.
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